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Mit dem Smartphone auf den Spuren berühmter Persönlichkeiten

Wer schon einmal über einen Friedhof auf der Suche nach Prominenten-Gräbern geirrt ist, der weiß eine Friedhofs-App bestimmt zu schätzen. Denn die App navigiert den Nutzer zu den einzelnen Grabmalen und dort können alle Informationen zum berühmten Verstorbenen als Audio-Datei abgespielt werden. Finanziert mit Mitteln der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) wurden 37 historische Friedhöfe in Deutschland mit über 1000 kulturhistorisch bedeutsamen Grabmälern erfasst.

Audio-Dateien und Bilder

Die Texte haben Autoren verfasst, die sich intensiv mit dem jeweiligen Friedhof beschäftigten. Hans-Jürgen Schatz, Schauspieler und Rezitator, hat die Texte zu den Grabmalen und den Friedhöfen eingelesen. Umfangreiches Bildmaterial rundet die Präsentation ab und ermöglicht es, auch zu Hause einen ansprechenden Eindruck dieser Kulturdenkmäler zu bekommen.

Bert Brecht und Bundespräsident

Das Grab von Bertolt Brecht und Anna Seghers, das von Johannes Rau oder Heinrich Mann auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin ist ebenso zu finden wie die Fürstengruft mitsamt Goethe und Schiller in Weimar. Komponisten wie Beethoven und Schumann sind beispielsweise in Bonn beheimatet, Inge Meysels, Richard Ohnsorgs und Heinz Erhardts Gräber findet man auf dem Friedhof Hamburg Ohlsdorf. Auf www.wosie- ruhen.de sind viele Geistesgrößen versammelt, aber es lassen sich auch Entdeckungen machen, z.B. auf verschiedenen jüdischen Friedhöfen, die beredtes Zeugnis ablegen von einer Tradition, die durch die NS-Verbrechen so grausam unterbrochen wurde

Flexibler Zugriff

Wer nicht überallhin reisen kann, ist eingeladen, die Gräber zumindest auf Fotos kennenzulernen und sich ein wenig in ihre Geschichte einzulesen. Die App kann mit Smartphone, Tablet, iPad, Smart TV und natürlich auf dem PC aufgerufen werden. Damit wird ein flexibler und spontaner Zugriff auf Informationen zu den Friedhöfen und Grabmalen in ihrem jeweiligen räumlichen und kulturellen Kontext ermöglicht.
Nun ist das Smartphone auf dem Friedhof angekommen, ohne dass man mit ihm gleich lautstark telefonieren muss.

Lesen Sie den vollständigen, unveränderten Artikel in der Printausgabe der bestattungskultur 07-08.2015